Ich wurde schon seekrank als das Flugzeug noch am Boden war. Wohlweislich habe ich den Wetterbericht schon die letzten Tage ueber verfolgt und nach dem Fruehstueck keine feste Nahrung mehr zu mir genommen.
Vertrauenserweckend war einzig der Captain auf diesem United-Flug. Er hat sich noch in der Parkposition als Bob aus Fort Worth, Texas vorgestellt - damit auch die Weicheier von der Ostkueste in der Business Class gleich mal wissen mit wem sie es zu tun haben. Mit seinem texanischen Akzent hatte ich mir eine Art John Wayne im Cockpit vorgestellt, der bereits in Vietnam als Militaerflieger die heiklen Missionen zu loesen hatte und nur wegen dieses Sauwetters fuer ein paar Tage aus der Rente reaktiviert wurde. Oder einen Kampfpiloten, der auf einem Flugzeugtraeger im suedchinesischen Meer stationiert ist und von United fuer diesen Flug angeheuert wurde.
Gluecklicherweise habe ich nicht Business oder First Class gebucht. Aufgrund der Turbulenzen, musste die Kabinencrew naemlich den ganzen Flug ueber angeschnallt auf ihren Sitzen bleiben, also wars nichts mit geschmorten Kaninchenohren, und die Liegesitze hat sicher auch keiner ausgenuetzt. Vor etwas heftigeren Passagen hat er sie ueber Lautsprecher jeweils nochmals daran erinnert sitzen zu bleiben.
Jedenfalls hat er uns sicher nach Singapur gebracht. Texanischer Pilot in einer Boeing auf einem UA-Flug, the full package, ganz wie Uncle Sam das gefaellt.
Guat ists gangen, nix is gschehn.