Die Gegensaetze zwischen den beiden Inselseiten koennten groesser nicht sein. Auf der einen Seite das heisse, trockene Klima und auf der anderen Seite immergruener Regenwald mit Dutzenden von Wasserfaellen wie aus dem Bilderbuch, und als Wetterscheide mittendrin die Vulkane. Wenn man durch die Wolkendecke stoesst und knapp ueber die dicht bewachsenen steilen Haenge fliegt passt das so ueberhaupt nicht mit dem vorgefassten Bild von Hawaii zusammen. Es ist tatsaechlich so immergruen, dass der Film "Waterworld" (glaube von und/oder mit Kevin Costner, bin als ausgewiesener Hollywood-Veraechter diesbezueglich aber keine zuverlaessige Quelle) hier gedreht wurde.
Das Fliegen entlang der Wolkendecke und ueber 4000m hohe, windumtoste Berggipfel, noch dazu mit erhoehter thermischer Aktivitaet, und entlang steiler, verregneter Felskuesten hat den unangenehmen Nebeneffekt, dass so ein Flug deutlich mehr Turbulenzen aufweist als man es von Linienmaschinen gewohnt ist. Fuer den Fall der Faelle bekommt man vorsorglich ein grosszuegig dimensioniertes "Aloha-Bag" mit auf die Reise, und ehrlich gesagt hat bei mir zeitweise nicht mehr viel gefehlt um es widmungsgemaess einzusetzen. Laut Piloten war es bei uns nur etwas "shaky" aber noch nicht wirklich "bumpy". Mahalo!
Back to Honolulu, fuehlt sich schon wie zuhause an. Der Flug von Kona nach Honolulu am Sonntagabend war voll mit Ironmen (und -women, ladies ziemt sich wegen der Verwechslungsgefahr mit Maggie Thatcher in dem Fall wohl nicht), viele noch voller Stolz mit dem Athletenband am Handgelenk, Finisher T-Shirt und Blumenkranz; einige hatten sogar noch die Startnummer am Oberarm, wahrscheinlich haben sie die nach dem Duschen extra nachgezogen. Habe mir heute die Zeit genommen die Marathonstrecke genauer unter die Lupe zu nehmen, vor allem der Abschnitt zum Natural Energy Lab tangiert die Grenze zum Sadismus nicht nur. Andererseits, der Mensch waechst mit der Herausforderung! Ob ich mir das nicht doch einmal am eigenen Leib geben soll?