Mittwoch, 5. Oktober 2011

Oahu and beyond

Waikiki ist als Vorort von Honolulu ein typisch amerikanischer Badeort, und wie etwa in Kalifornien trifft man auch hier auf alle Spielarten von Hippies die irgendwann den Anschluss verpasst haben und jetzt einen auf ewiger Beach Boy machen und fuer ein paar Muenzen Blowin' in the Wind in der Fussgaengerzone spielen, und in ihrem Selbstverstaendnis wenn schon nicht die Welt dann zumindest ihre Seele retten.

Spaetestens seit Elvis' "Blue Hawaii" ist die Inselgruppe auch ein Sehnsuchtsort der Europaeer, und so trifft man auf auffallend viele Rentner aus Deutschland. Um das Malle-Feeling zu komplettieren befindet sich gleich neben meinem Hotel die "Hans Hegemann Surf School". Wie in jedem amerikanischen Urlaubsort duerfen natuerlich auch das obligatorische Trump-Hotel, das Hardrock Cafe und ein Ableger "unseres Kaerntner Buam" Wolfgang Puck nicht fehlen.

Honolulu selber wirkt auf mich weniger wohlhabend als Waikiki, mehr so wie Downtown Las Vegas im Verhaeltnis zum Strip. Fuer 90% der Touristen "ist" Waikiki Honolulu, wenn nicht gleich ganz Hawaii. Ein bisschen kommt es mir so vor wie wenn man nach Sydney fliegt und dann am Bondi Beach absteigt und das als Referenzpunkt fuer Sydney bzw. ganz Australien begreift.

Nachdem ich Honolulu (und insbesondere Waikiki) verstanden habe, habe ich mir fuer die naechsten Tage ein Moped zur Erkundung des Rests der Insel organisiert. Dabei hat sich herausgestellt, dass Hawaii keine Helmpflicht fuer Motorraeder hat, aber auf Sonnenbrillen besteht, angeblich als Schutz vor Staub und Muecken. Wie cool ist das denn! Haetten wir vergleichbare Gesetze wuerde ich noch immer mit meiner Vespa durch die Stadt flitzen.

In den kommenden Tagen geht es also zu den beruehmten Straenden der North Shore, und vermutlich werde ich auch noch die eine oder andere militaerische Einrichtung bewundern duerfen. Pearl Harbour, bzw. das was davon noch uebrig ist, sowie Fort De Russy, eine Art Erholungsheim der Marines, habe ich schon bei meinen Morgenlaeufen gesehen. Es faellt mir schwer zu glauben dass all die Army-Angehoerigen die sich hier tagsueber rumtreiben gerade auf Kur sind, vermutlich gibt es also weitere nicht unerhebliche Militaereinrichtungen auf der strategisch nach wie vor wichtigen Insel.

Nach der Inselumrundung am Zweirad steht ein Abstecher nach Big Island zum Ironman sowie dem Volcano National Park am Programm. Weil ich mir in den letzten Wochen einen Rhythmus wie die Japaner auf "Europe in a week"-Tournee angewoehnt habe, tue ich mir mit dem reduzierten Tempo auf Hawaii etwas schwer. Daher werde ich nach Big Island nur eine Nacht in Honolulu verbringen und dann fuer zwei Tage nach Maui fliegen, um so zumindest drei der hawaiianischen Inseln zu entdecken.